Zum Verständnis der Zusammenhänge bei der Entstehung von DOD ist die Kenntnis der Grundlagen des Knochenwachstums hilfreich.
Knochen wird nach einer Vorlage aufgebaut. Diese Vorlage besteht aus Knorpel. Die Zonen des Knochenwachstums bestehen daher aus Knorpel. Entsprechend findet das Wachstum eines Knochens nur in bestimmten Bereichen statt:
- An der Wachstumsfuge der Knochen
- Die Wachstumsfuge verknöchert zum Ende der Wachstumsphase
- An den Gelenkflächen
- Die Verknöcherung setzt sich während der Wachstumsphase fort, bis nur noch eine dünne Schicht Gelenkknorpel besteht
Beim Wachstum verknöchert der Knorpel. Dieser Prozess wird „enchondrale Ossifikation“ genannt und bezeichnet die Umwandlung des Knorpels in Knochen. Die enchondrale Ossifikation ist ein genau abgestimmter und zeitgesteuerter Prozess, der grundsätzlich sehr störungsanfällig ist. Die Wachstumsfugen schließen sich nach vorprogrammierten Zeiten. Sie sind zum Teil je nach Knochen schon vor der Geburt geschlossen.
Die Hauptwachstumsphase ist beim Pferd schon sehr früh mit einem Alter von etwa 12 Monaten abgeschlossen. Danach verlangsamt sich das Wachstum. Alle Wachstumsfugen schließen sich bis zur Ausreifung im Alter von 4-5 Jahren.
Eine Besonderheit liegt bei den kleinen Knochen der Karpal- und Sprunggelenke vor. Hier gibt es Keine Wachstumsfugen, die Verknöcherung geht von einem Verknöcherungszentrum in der Mitte der kleinen Knochen aus. In dieser Art wachsen auch die Sesambeine – beim Pferd die Gleicheine und das Strahlbein aber auch das Hufbein.